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Der folgende Text soll einen Überblick über Achromaten geben. Achromat wird hier als Kurzform für achromatische Nahlinse verwendet. In anderen Zusammenhängen kann das Wort etwas Anderes bedeuten.

Achromatische Nahlinsen unterscheiden sich von normalen Nahlinsen dadurch, daß sie 2 oder mehr meist zusammengekittete Linsen verwenden und so gerechnet sind, daß der Farblängsfehler (chromatische Abberation) einfacher Linsen korrigiert ist.
Achromaten sind teurer als einfache Nahlinsen, insbesondere im Randbereich deutlich besser als diesen, meist günstiger als Makroobjektive, diesen in der Bildqualität leicht unterlegen und nicht ansatzweise so bequem einsetzbar.

Liste



Achromaten - Tabelle 1 führt alle Achromaten auf, die nach meinem gegenwärtigen Kenntnisstand entweder noch auf dem Markt sind oder zumindest relativ oft gebraucht zu finden sind, oder anderenfalls hinreichend interessant sind, um sie aufzuführen.


Achromaten - Tabelle 2 zeigt Achromaten nach Dioptrin und Gewinde

Erhältlichkeit



Einige der Achromaten sind m.W. nie in Deutschland vertrieben worden. Das trifft insbesondere auf die Kenko/Hoya AC No.X zu. Apropos Kenko/Hoya: Beide Marken gehören zu demselben Konzern, was manche Händler zum Anlaß nehmen, die Markennamen beliebig zu verwechseln.


Die Heliopan-Achromaten sind zwar auf heliopan.de aufgeführt, aber meines Wissens ist noch kein Exemplar irgendwo zu kaufen gewesen. Man könnte dieses Produkt für Vaporware halten.


Die Soligor-Achromaten findet man oft auch unter anderem Namen. Soligor ist halt eine Handelsmarke. Was die Dinger taugen? Das müßte mal jemand ausprobieren.


Minolta No.Irgendwas tauchen regelmäßig bei Ebay auf. Schwieriger wird's bei den Nikonprodukten. Ganz selten sind die Achromaten mit 0,irgendwas Dioptrin, die man ganz gut zur leichten Verringerung der Nahgrenze insbesondere älterer Teles nutzen könnte - entweder gab's nie besonders viele von den Dingern, oder zu viele Leute können die gebrauchen.

Kaufberatung



Im Zweifelsfall sollte man, wenn man Wert auf Randschärfe legt und den Achromaten nicht gerade an einem Normal- oder Weitwinkelobjektiv betreibt, einen etwas größeren Achromaten verwenden, denn gerade bei den preisgünstigeren Achromaten sind die Randbereiche eher schwach. Das ist m.E. der Grund, warum der Minolta No.2 dem Oly MCON-40 nicht das Wasser reichen kann - in der Mitte überzeugen sie beide, am Rand nur der durchaus breiter ausfallende Olympus.


Auch Achromaten machen aus einem durchschnittlichen Zoom kein Spitzenmakro - und das schon gar nicht bei Abbildungsmaßstäben um 1:1. Bei Abbildungsmaßstäben bis 1:2 habe ich ausgesprochen gute Erfahrungen gemacht, aber bei stärkeren Vergrößerungen ließ auch an einem sehr guten Zoom die Qualität durchaus sichtbar nach (Schärfe und Kontraste).


Stärkere Achromaten haben auch den Nachteil, daß man so unangenehm nahe ans Motiv heran muß - der Arbeitsabstand eines Achromaten, gerechnet von seiner Front aus, beträgt 1000/Dioptrin mm. Das heißt, bei 7.7 Dioptrin bleiben gerade mal 13cm Arbeitsabstand.


Achromaten gegen Zwischenringe



width=300
EOS 300D, EF 70-200/4L, Olympus MCON-40 Achromat.



Kurz gesagt: Ich mag keine Zwischenringe und würde jederzeit einen Achromaten vorziehen.


Die Handhabung ist unnötig kompliziert. Es ist, trotz Bayonet, einfacher eine Nahlinse auf das Objektiv zu schrauben als das Objektiv abzumachen und den Zwischenring einzusetzen. Das Risiko, den Sensor zu verdrecken, kommt noch dazu.


Auf der anderen Seite kann man mit Zwischenringen immer noch seine Gegenlichtblende nutzen, was man mit Nahlinse/Achromat manchmal nicht kann.


Dann schluckt ein Zwischenring Licht - und bei modernen Objektiven deutlich mehr Licht, als man erwarten würde. Ein Achromat, wenn er nicht zu klein ist, tut das nicht. Gerade bei Makros ist Lichtstärke aber in meinen Augen unersetzlich.
Dabei kann ein 25mm-Zwischenring deutlich mehr Licht schlucken als das ein Zweifachkonverter tun würde.


Zwischenringe an Zooms bewirken wenig Erfreuliches. Selbst an Objektiven, die normalerweise ihre Schärfenebene beim Zoomen beibehalten, verschiebt sich beim Zoomen mit Zwischenring die Schärfe _gewaltig_ - und ich meine gewaltig. 40cm Unterschied bei Zoomen zwischen 70 und 200mm sind nicht ohne. Was am langem Ende noch an der Nahgrenze war, ist dann bei 70mm u.U. schon außerhalb des Schärfenbereiches jenseits der Ferngrenze.


Zuletzt: bisher hat sich, bei nicht zu starken Achromaten, bisher jedes meiner Normal- und Teleobjektive mit einem Achromaten vertragen, wenn ich denn überhaupt einen Passenden hatte. Ich hab' auch schon das EF 70-200/4 mit einem an sich zu kleinen Oly MCON-40 eingesetzt (67er Filtergewinde und 55er Achromat - das EF braucht aber eigentlich nur 50mm für die rechnerische Lichtstärke), das Ergebnis war durchaus brauchbar. Siehe rechts.


Demgegenüber vertragen sich viele, wenn auch längst nicht alle, modernen Objektive gar nicht so gut mit Zwischenringen, wie man das gerne annimmt. Die Bilder sind oft flau und im Randbereich eher unscharf.



Telekonverter


width=300
EOS 300D, EF 70-200/4L, Sigma EX Zweifachkonverter.



Eine gerne übersehe Alternative ist der Telekonverter. Konverter mit 1.4x oder 2x bewirken mehr Maßstabsgewinn als Zwischenringe mit 12mm oder 25mmm, und sind deutlich angenehmer in der Handhabung - zumindest ist die Schärfenzone weiter, der Lichtverlust konstant und nicht entfernungsabhängig, und außerdem wechselt man seltener.


Am Beispiel des EF 70-200/4L IS:

Ohne Alles:
maximaler Maßstab 0.21.
12mm Zwischenring:
maximaler Maßstab 0.29.
25mm Zwischenring:
maximaler Maßstab 0.39.
1.4x-Konverter:
maximaler Maßstab 0.31.
2x-Konverter:
maximaler Maßstab 0.45.


Wenn man den Konverter, wie viele von uns, sowie ständig mit sich herumschleppt, kann man sich den Zwischenring sparen.


Das gilt übrigens auch für die Vorsatztelekonverter, die bei Kompaktkameras nicht unbeliebt sind - nur daß eben meist keinen Lichtverlust verursachen, und billigere und unpassende Bauformen an den Bildrändern schlechter sind.



Quellen


  1. Greg Erkers Liste
  2. diverse Herstellerseiten
  3. Usenet (und da natürlich de.rec.fotografie und insbesondere Dieter Lefeling).