Farbanalyse

Es war Ende März vor zwei Jahren, ein relativ warmer Tag, schon gegen Mittag und die Sonne war recht kräftig; ich kam aus dem Wald auf eine kleine Waldkreuzung, die an einem Rand von einem kleinen Weiher begrenzt wurde..

auf einmal sah ich diese Erdkröten; das Weibchen mit zwei potentiellen Verehrern auf dem Rücken.. ich muß gestehen, ich habe solch eine Konstellation einfach noch nicht gesehen, wußte aber, daß das Weibchen natürlich flugs in den Teich wollte..

Mitten auf der Kreuzung blieb sie liegen und kam offensichtlich nicht weiter; ich wartete erst ein bißchen, ob sie evtl. nur eine Pause machte.. nein..sie kam wohl wirklich nicht weiter und die Sonne war für die Jahreszeit schon recht kräftig und brannte auf den kleinen Platz, der mit etwas Schotter belegt war und zusätzlich reflektierte..

mir war klar, daß ich die drei schnell in den Teich bringen mußte.. aber wie..
zudem bestand die Gefahr, daß jeder Zeit ein Auto kam - die Frequenz war zwar meist nicht hoch, aber eines hätte ja schon gereicht, um der Geschichte ein Ende zu machen..

so ganz hinten in meinem Hinterkopf wußte ich, daß man Kröten möglichst nicht anfassen sollte - die Haut ist leicht giftig (für mich leider etwas problematisch).. was tun..

zunächst suchte ich mir ein Stöckchen und versuchte die Krötendame etwas zu schubsen, um sie zum Weiterlaufen zu bewegen... nichts.. sie rührte sich nicht..
lange konnten sie in der Hitze aber nicht mehr bleiben.. dann probierte ich, mit dem Stöckchen die Männchen evtl. vom Rücken schubsen zu können.. auch nichts, die waren wie festgenagelt;

die Kröte war erschöpft, sie bewegte sich nicht, die Hitze und die Last der Männchen waren wohl zu viel..

ich brauchte ein Brett.. aber woher im Wald ein Brett nehmen - lustiger Gedanke bei so viel Holz ringsherum, dachte ich

ich zog schnell meine Jacke aus und legte sie um die drei herum, als sichtbares Hindernis, falls doch ein Fahrzeug kam..

irgendwo könnte im Auto noch eine kleine Schippe vom Winter sein.. hoffentlich..

100 m zum Auto - ich bin gerannt.. fand sie tatsächlich bald und schnell wieder zurück, sie saßen immer noch ungerührt am gleichen Fleck..

lange konnten sie dort nicht mehr bleiben, sie würden austrocknen..

ich wollte sie auf die Schippe schieben und die 50 m zu Teich bringen und hoffte, daß meine Idee funktionierte..

ich bekam sie tatsächlich mit dem Stöckchen draufgeschoben und hob die Schippe etwas an und wollte schnell losgehen.. da wurde die Krötendame munter..

sie wollte herunter, das war ihr wohl doch zu unheimlich, das war echt ein kleiner Kampf, zu laufen und sie drauf zu behalten..
mit dem Stöckchen schaffte ich es aber doch, sie immer wieder zurückzudrängen, denn runterplumpsen sollten die drei ja auch nicht...

gerade so schaffte ich es zum Rand des Teiches, setzte die Schippe ab und die Krötendame verschwand mit ihren Freiern schnell im Wasser.. ein Glück..

und ich war froh und erleichtert.. Krötennachwuchs gerettet.. denn die Begattung erfolgt ja nur im Wasser, das wußte ich..

später fragte ich im Krötenforum noch mal nach, wegen der zwei Männchen auf dem Rücken - das wäre normal, wurde mir geantwortet und ich bekam sogar Bilder zu sehen, wo sich 4-5 Männchen auf der Kröte befanden;

man sagte mir auch, daß viele die Kröten in solch einer Situation dann einfach in den Teich schmeißen würden - dann würden sie aber ertrinken;
ich bin froh, auf diese Idee nicht wirklich gekommen zu sein, das wäre mir auch zu brutal erschienen, sie sollten allein ins Wasser gehen.. was ja auch geklappt hat

das die kleine Geschichte zu dem Bild

Herzliche Grüße
Luise