
Eingestellt: | 2016-11-21 |
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Aufgenommen: | 2016-11-12 |
GH © Günter Hohensträter | |
Ich denke, man kann sagen, dies ist AUCH ein Waldbild. Ich lade es aber mit etwas gemischten Gefühlen hoch. |
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Technik: | Panasonic DMC-GX80, 25mm (entsprechend 51mm Kleinbild) 1/30 Sek., f/2.2, ISO 400 Belichtungsautomatik, Korrektur -2.0, Manueller Weißabgleich |
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? |
Größe | 785.4 kB 1400 x 746 Pixel. |
Ansichten: | 86 durch Benutzer437 durch Gäste |
Rubrik Landschaften: |
Wald würde ich das nicht nennen.
Bei uns sagt man dazu Fichtenstangenacker.
Der einzige Unterschied zu einem Maisfeld ist der Erntezeitpunkt.
In solchen Fichtenmonokultuen herrscht eine erschreckende Armut an Tier- und Pflanzenarten. Alle Weichhölzer sind schon in der ersten Wachstumsphase entfernt worden und unter dem dichten, dunklen Kronendach wächst kaum eine Blume.Wenn sich jetzt sogenannte "Schädlinge" wie Buchdrucker und Nonne stark vermehren, ist kein natürlicher Feind da, der dies verhindern könnte.
In solche Fällen greift der Mensch dann wieder mit viel Gift ein.
Also auch wenn die grafische Wirkung nicht schlecht ist, verursacht so ein "Wald" bei mir immer einen Stich ins Herz.
Zudem ist er von Menschen angepflanzt und geformt und ich frage mich wirklich, was so ein Stangenacker in einem Naturfotografen-forum zu suchen hat.
Und Günter,
Entschuldige dass ich jetzt dein Bild ausgesucht habe,um dies zu schreiben da gibt's einige Fotos, bei denen diese Zeilen zutreffen.
Viele Grüße
Peter
Zudem ist er von Menschen angepflanzt und geformt und ich frage mich wirklich, was so ein Stangenacker in einem Naturfotografen-forum zu suchen hat.
Der Begriff Natur ist zum Glück nicht fest definiert und wird je nach Person(engruppe) ganz unterschiedliche verstanden. Jede Grenze, ab wann "das da draußen" keine Natur mehr ist, ist rein willkürlich, Ansichtssache und hängt von der eigenen Erfahrung und dem Umfeld ab. Auch unsere Auffassung hier im Forum von Natur ist rein subjektiv. Die Forumsrichtlinien machen zwar keine eindeutige Aussage, wo genau für uns die Grenze zwischen Natur und Kultur verläuft, geben aber zumindest einige Hinweise: So liest man dort zum Beispiel:
„Natur umfasst insbesondere nicht Haustiere, Zuchttiere, Nutztiere, Zucht- und Zierpflanzen und dergleichen, es sei denn, sie sind schon so lange ausgewildert und sich selbst überlassen, dass sie wieder ein Bestandteil der Natur geworden sind.“
An anderen Stellen heißt es
„ Zooaufnahmen sind durchaus akzeptabel, sollten aber möglichst weitgehend die Illusion von Natur aufrechterhalten.“
„ Gerade in unseren Breiten sind gewisse unnatürliche Bildelemente kaum zu vermeiden, seien es Strommasten, Windmühlen oder Kondensstreifen. Und Auenlandschaften ohne Zäune sind auch selten.
Im Endeffekt gibt es in Mitteleuropa keine wirklich natürliche Landschaft. Der Fotograf sollte aber diese Störeinflüsse minimieren.“
Bilder hier im Forum sollten also ganz grundsätzlich schon die Illusion einer unberührten Natur vermitteln. Die aufgezählten Beispiele, was (unserer Auffassung nach) nicht mehr zur Natur gehört, sind allerdings eher technischer Natur oder beziehen sich auf Blumen und Pflanzen, die man als Zuchtform im Garten, auf Fensterbank oder dem Acker findet.
Ein Fichtenforst mag für den einen oder anderen nicht schön sein und ihn daran erinnern, dass hier der Mensch irgendwann einmal massiv eingegriffen hat; für andere gehört auch so ein Forst zur Natur mit dazu. Wir sind kein Forum, das den Begriff der wahren, reinen und völlig unberührten Natur vertritt.
Viele Grüße
Gunnar
ps:
Gifteinsatz? Ist das immer noch so? Oder hat nicht schon längst ein Umdenken stattgefunden. Und dann: "viel Gift"? Kommt Gift im Wald überhaupt noch zum Einsatz und wenn ja, ist das im Vergleich zu früher nicht eher sehr dosiert? Stichwort Borkenkäferfallen. (Wobei das wohl noch nicht einmal Giftfallen sind.)
du hast sicher recht, aber ich bin der falsche Adressat. Fotografie hat mit Lichtmalerei zu tun, weniger mit Forstwirtschaft und Waldpflege. Aber recht hast du.
Grüße, Günter
Gruß angelika
Grüße, Günter
Grüße, Günter
woher kommen Deine gemischten Gefühle ? Ich sehe hier ein schönes Waldbild, wie Gunnar, allerdings auch mit einem kleinen Grünstich ( mein Monitor ist kalibriert ) der mich allerdings nicht stört.
Der Vergleich mit dem Strichcode ist Gunnarspezifisch absolut Spitze.
LG KHL
Grüße, Günter
das gefällt mir richtig gut! Das Bild wirkt auf mich sehr authentisch, die neblig-trübe Waldstimmung kommt gut rüber und ganz besonders spricht mich die Bildgestaltung an. Links der eine dicke Fichtenstamm mit Bodenanbindung und einem Fizzelchen grünem Untergrund, dann das Panoramaformat und auf der anderen Seite schließt das Bild mit dem aus der Reihe tanzenden Fichtenstamm in der Unschärfeebene ab. Dazwischen dann die einprägsame Struktur der gerade Fichtenstämme -- wie der Strichcode auf einem Artikel.
Viele Grüße
Gunnar
ps:
Auf meinem (unkalibrierten) Monitor schaut es aus, als ob da noch ein leichter Grünstich drin ist. Zumindest in den dunkleren Bereichen würde ich einen Tick(!) Grün rausnehmen.
Grüße, Günter