
Uhus lieben die Felswände in Steinbrüchen. Wenn dort noch aktiv abgebaut wird, suchen sie sich einfach eine Wand, die etwas ruhiger gelegen ist. Die Rupfplätze sind, zumindest jetzt in der Brutzeit, nicht direkt am Brutplatz zu sehen, sondern meistens umkreisen sie den Platz, an dem das Weibchen sitzt. Da das Männchen für die Futtersuche zuständig ist, sitzt es immer auf Aussichtsposten, von denen aus es seine werdende Familie bestens im Blick hat. Daher versuche ich mir im Kopf immer einen Lageplan anhand der Rupfungen zu machen. Der Fluchtpunkt, an dem sich mittig sozusagen alle treffen, ist oft ein guter Anhaltspunkt. Trotzdem ist es nicht ratsam, momentan danach zu suchen. In diesem Steinbruch wußte ich, dass es dort ein Uhupaar gibt und auch, in welcher Wand es brütet. Somit bin ich direkt von der gegenüberliegenden Seite in den Steinbruch gegangen und auch nicht weiter hinein. Uhus sind sehr scheu, wenn es nicht gerade an menschen gewöhnte Stadtuhus sind. Wenn sie während der Brutzeit das Nest verlassen, kommen sie so schnell auch nicht wieder zurück. Dann würden die Eier auskühlen und die Brut wäre verloren. Da in diesem Steinbruch noch gearbeitet wird, ich die Wand kannte und die Uhus somit Menschen kennen, die durch ihre Arbeit näher an ihren Platz kommen, war es dort kein Problem, an den Rand der gegenüberliegenden Wand zu treten. Alles andere wäre fahrlässig und kein Foto der Welt wert. Der Brutplatz ist übrigens auch drauf zu sehen. Mit dem Weibchen. Aber keine Chance es zu finden, wenn man nicht weiß, wo. Es sitzt genau in der gegenüberliegenden Wand auf 2 Uhr hinter dem Bagger. VG Simone |
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Autor: | © Simone Baumeister | ||||||
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Eingestellt: | 2018-03-05 | ||||||
Dokumentarischer Anspruch: | Ja ? | ||||||
Fotografischer Anspruch: | Fortgeschritten ? | ||||||
Technische Angaben: |
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Schlagwörter: | aves, bubo bubo, eule, rupfplatz, strigiformes, uhu, steinbruch, rupfung | ||||||
Rubrik Mensch und Natur: |
Ja, so kenne ich das ebenfalls. Hier im Sauerland brüten sie mittlerweile in jedem Steinbruch. Bei regelmäßiger Begehung und genauer Suche weiß man dann, wo sie brüten, wo der Futterplatz ist und wo der Herr der Familie Wache hält.
Die Vielzahl der Uhus sehe ich etwas Janus-köpfig. Auf der einen Seite verschwinden unsere Eulen aus den Wäldern, weil der Uhu gnadenlos aufräumt, auf der anderen Seite verbreitet sich der Sperlingskauz erfolgreich in guter Anzahl. Für den kleinen Happen lohnt sich für den Uhu kein Flügelschlag.
Wie man hier ein Gleichgewicht schaffen will, kann ich auch nicht beantworten.
Mit liebem Gruß, aber sehr nachdenklich
Wilhelm
danke für diesen ausführlichen Bericht, der mir nochmals eingehender die Sachlage erklärt hat.
Deine Kenntnisse der Tatsachen sind sehr beeindruckend.
Dieses Foto gibt einen sehr guten Eindruck der Gegebenheiten.
LG Ruth
auch von mir vielen Dank, dass du uns an deinen Kenntissen über das Verhalten dieser Vögel teilhaben lässt. Wieder was gelernt...
VG, Angela
Gruß angelika
deine sehr informative Doku des Uhu-Brutplatzes habe
ich mit großem Interesse gelesen und
angesehen.
VG Wolfgang