Hallo! Ich habe da mal eine Frage zur Technik der Zukunft... Ich habe bei Kai unter einem Bild folgendes gelesen: "Canon und Nikon Spiegelreflexen sind ein Auslaufmodell, dass in den nächsten Jahren durch spiegellose Systeme ersetzt werden wird (Nikon hat es schon angekündigt). Deshalb investiere ich momentan nichts mehr in meine Canon-Ausrüstung." Ich habe woanders gelesen, dass in vielen Tests Olympus, Fujifilm, usw. bei der Bildqualität toll abschneiden. Was kann man aber zur Haltbarkeit sagen? Bei den Spiegelreflex-Kameras werden ja immer Auslösezahlen angegeben. Seid Ihr der Meinung, dass die Systemkameras genauso langlebig sind, oder darf man das geringere Gewicht dann vielleicht über die Jahre doppelt bezahlen? Vielleicht kann jemand von Euch etwas dazu sagen... Viele Grüße Andrea |
Was dich als Canon-User erwartet weiß ich nicht.
Nikon ist da ja einen Schritt weiter, zumindest in der Ankündigung.
Ich beobachte die Entwicklung des spiegellosen Systems teils mit Interesse, aber auch teils mit Sorge.
Alles unter Berücksichtigung unserer Bedürfnisse als Naturfotografen.
Da zählt für mich neben der Bildqualität, der zuverlässige AF, der Dynamikumfang und die Bedienbarkeit dazu. (Ich will kein kleineres Kameragehäuse, absolut nicht!)
Der Haken könnte in der Kompatibilität von neuen spiegellosen Kameras und älteren, teuer bezahlten Superteles liegen.
Denn letztere schafft man sich eben einfach mal so an...zumindest ich nicht.
Nikon wird seine neue spiegellose Kamera mit einem neuen, größeren Auflagemass versehen. So viel ist sicher.
Soll heißen: aktuelle DSLR Objektive passen da nur mit einem Adapter drauf.
Und ob der Adapter so gut wie die alte Kombi arbeitet??
Adapter kosten nach meiner Erfahrung immer Bildqualität.
Und für mich persönlich zählt in erster Linie die Bildqualität. Sie ist mir wichtiger als das Gewicht.
Für mich wäre es sehr ärgerlich, wenn der Adapter nur mit Einbußen arbeiten würde.
Viele von uns haben viel Geld in hochwertiges Glas investiert.
Diese Käufer sollte man nicht enttäuschen.
Denn ob es in 7-10 Jahren noch neue, absolut kompatible, hochleistungs DSLRs gibt, dass kann momentan niemand sagen.
Momentan bin ich mit meiner D850 und der D500 absolut zufrieden. Es ist eine Freude mit beiden Kameras zu arbeiten.
Ich sehe auch keinen zwingenden Grund auf ein spiegelloses System zu wechseln.
Mal schauen was NIKON und auch Canon da jetzt liefern.
Cool bleiben und abwarten.
Mein Tip: in Ruhe und Freude weiterhin raus in die Natur und bloß keine Panikverkäufe und Panikwechsel.
Adapter kosten keinerlei Bildqualität, weil sie keine optischen Komponenten haben. Sie gleichen nur das Auflagemass aus. Ich verwende einen Canon M zu E Adapter, die Bildqualität ist perfekt.
Könnte es sein, dass Du Adapter mit Konverter verwechselst? Konverter haben Linsen drin und beeinflussen damit die Abbildungsqualität.
Das Problem von Adaptern ist der Autofokus. Wenn man ein für Phasenvergleichs-Autofokus gebautes Objektiv (= zB. das Supertele für die DSLR) an einer Kamera verwendet, die einen Kontrasterkennungs-Autofokus hat (das sind die Spiegellosen), dann führt das zu einer deutlichen Verlangsamung des Fokussiervorganges. Damit sind z.B. Flugaufnahmen dann schwierig. Makros hingegen, sitzende Amphibien oder Landschaften sind völlig problemlos. Die Hersteller arbeiten daran, dass dieses Problem minimiert wird, doch müssen die Objektive dafür neu konstruiert werden ...
LG Kai
Die Olympus EM1-II hat auch zusätzliche Phasen- AF Sensoren auf dem Sensor, sogar über eine größere Fläche verteilt als das bei Spiegelreflexkameras möglich ist. Auch ich nutze meine alten FT- (Spiegelreflex) Objektive erfolgreich und mit viel Freude an der EM1-II, mit Phasen- AF. (Die Kamera schaltet automatisch auf Phasen AF bei Spiegelreflexobjektiven. Auch beim Verfolgungs- AF mit MFT- Systemobjektiven wird der Phasen- AF auf Sensorebene genutzt, daduch erkennt die Kamera die Richtung der Bewegung.
Gruß Thorsten
Einschränkend muss aber gesagt werden, dass neue Funktionen wie z.B. Pro Capture oder der von Kai angesprochene Kontrast-AF mit den alten Objektiven nicht möglich ist, weil deren Software logischerweise (noch) nicht dafür vorgesehen sein kann.
Gruß Reinhold
ich stimme Reinhold voll zu, ich habe mit dem spiegellosen Olympus- System nur die allerbesten Erfahrungen gemacht.
Ich fotografiere seit meiner Jugend, Naturfotografie betreibe ich seit knapp 30 Jahren, davon über 20 Jahre mit dem Nikon Spiegelreflexsystem.
Vor einigen Jahren bin ich komplett auf das spiegellose Olympus- System umgestiegen und habe es nicht eine Sekunde bereut. Ich hatte bei meinen Olympus-Kameras/Objektiven noch nie einen Defekt, im Gegensatz zu meinen Nikons, mit Nikon habe ich aber auch deutlich länger fotografiert.
Zur Zuverlässigkeit:
Die ist bei Spiegellosen Systemen sogar besser als bei Spiegelreflexsystemen, da die Spiegelmechanik und damit verbunden der sehr sensible AF- Abgleich entfällt, da immer direkt auf dem Sensor scharf gestellt wird, somit entfallen die Toleranzen. Die AF- Genauigkeit ist mit spiegellosen Systemen klar besser und weniger störanfällig. Die allgemeine Zuverlässigkeit ist natürlich stark von der Sorfalt des Herstellers abhängig. Aber da sind meine Olympus- Gehäuse meinen letzten Nikons doch etwas voraus.
Noch vor einigen Jahren war der Verfolgungs- AF bei Spiegelrefexsystemen besser, das ist mit den neunen Phasenautofocus Pixeln bei der Olympus OMD EM1-II und der Sony A9 auch Geschichte. Panasonic nutzt ein System bei dem die Kamera mit bekannten Objektiven aus der Unschärfe die Richtung der nötigen Focussierung errechnen kann. Bald wird der AF der spiegellosen Kameras auch in der Geschwindigkeitsverfolgung dem AF von Spiegelreflexkameras überledgen sein, da kontinuierlich fokussiert und das Sucherbild betrachtet werden kann, ohne die Unterbrechungen des hochklappenden Spiegels. Die Sony A9 und die Olympus EM1-II zeigen heute schon wohin der Weg geht.
Kurzum, kein Nachteil mehr für Spiegellos, zukünfig im Gegenteil, da in spiegellosen Kameras noch viel Potential steckt, die Technik mit dem mechanischen Spiegel ist ausgereizt.
Bei meinen letzten Nikon- Spiegelreflexkameras hatte ich das allseits bekannte Problem der Sensorverschmutzung durch Abrieb der Spiegelmechanik, Öl etc. Das Problem entfällt bei Spiegellosen Kameras völlig. Ich muss fast nie Staub stempeln und den Sensor sehr viel seltener reinigen, ein deutlicher Gewinn, die Staub- Stempelei hat mich immer extrem genervt. Auch die Ultraschallreinigung des Sensors scheint bei Olympus deutlich effektiver zu sein, liegt evt am kleineren Sensor mit geringerer Masse, aber auch an meiner Sony A7 habe ich kaum Probleme mit Staub, meine Nikons schienen den Staub geradezu anzuziehen.
Staub erreicht bei Spiellosen Kameras viel seltener den Sensor, da die Luftverwirbelungen durch den Spiegel entfallen, die Staub auf den Sensor schleudern.
Außerdem möchte ich die lautlose Auslösung und die Vorteile des elektrischen Suchers nicht mehr missen.
Ein weiterer Vorteil speziell bei Olympus Gehäusen, andere Hersteller ziehen aber nach:
Der extrem effektive interne Bildstabi auf Sensorebene, der schlägt alles was ich von Nikon kannte um Längen!
Ein weiterer Vorteil in Bezug auf die Objektive kommt hinzu:
Durch das geringe Auflagemaß, (Abstand Objektiv - Sensor) ist der Aufwand bei der Konstruktion von WW- Objektiven deutlich geringer, da aufwändige sogenannte Retrofokuskonstruktionen entfallen können, dadurch werden die Objektive kleiner, günstiger und mit besserer Randschärfe, auch bei gleicher Sensorgröße. Das kann ich aus der Praxis voll bestätigen. Die Randschärfe meiner MFT- Objektive im WW bis Normalbereich ist klar besser als bei den deutlich teureren Nikkoren und Objektiven anderer Hersteller für Spiegelreflexkameras, die ich vorher besaß.
Ein weiterer Vorteil von Spiegellosen Systemen:
Durch das geringe Auflagemaß kann man an praktisch alle früheren Objektive für Spiegelreflexkameras fremdabdapieren, sogar mit Bildstabilisator, weil der bei vielen spiegellosen Kameras im Gehäuse sitzt. Man kann die alten Objektive sogar besser nutzen als an Spiegelreflexkameras, da die fehlende Springblende gut vom elektronischen Sucher durch erhöhen der Helligkeit beim Abblenden ausgeglichen wird, vorbei die Zeiten, als man beim Benutzen des Abblendhebels mehr oder weniger raten musste, da der Sucher dann recht dunkel wird.
Als extrem gute Hilfe für nicht AF Objektive empfinde ich die Sucherlupe und die Focus-Hilfen, die schnell mit einem Knopdruck zuschaltbar sind, so kann man viel schneller und vor allem genauer manuell scharfstellen als mit Spiegelreflexlameras, mit unter dem Strich klar besseren Ergebnissen!
Meine alten manuellen Nikkore lassen sich an meinen Olympus MFT Kameras klar besser nutzen als an Nikon Kameras. Stichpunkte wie erwähnt: Sucherlupe, Restlichtverstärkung des elktrischen Suchers statt Abblendhebel, interner Bildstabi)
Vor allem gibt es für praktisch alle Fremdobjektive Adapter, inzwischen selbst für Exoten. Da es sich nur um rein mechanische Adapter ohne Linsen handelt, ohne Beeinträchtigung der Bildqualität.
Ich würde nichts mehr in ein Spiegelreflexsystem investieren, die Gerätschaften der Spiegelrefexsysteme werden in den nächsten Jahren mit dem weiteren Fortschritt der Spiegellosen deutlich an Wert verlieren.
Die weltweiten Verkäufe im Bereich Spiegelreflex gehen deutlich zurück, die Verkäufe der spiegellosen Systeme steigen, trotz deutlich schrumpfendem Gesamtmarkt. In Japan werden schon mehr spiegellose Systemkameras als Spiegelreflexkameras verkauft. Da kann sich jeder ausrechnen, das Spiegelreflexobjektive bei schrumpfender Nachfrage auf dem Gebrauchtmarkt deutlich an Wert verlieren werden.
Nikon und Canon haben die Entwicklung verschlafen, Hersteller wie Olympus, Panasonic und Sony sind mit ihren inzwischen umfangreichen und ausgereiften Systemen ein ganzes Stück voraus, es wird Jahre dauern bis die beiden (noch) Großen ähnlich umfangreiche Syteme aufgebaut haben. Man kann Adapter verwenden, aber eben doch mit kleinen Einschränkungen.
Aber ich würde die gewohnte Ausrüstung auch nicht schnell verkaufen wollen. Nur wenn eine größere Investion ansteht, würde ich doch ins Grübeln kommen.
ein interessantes Thema, wobei ich mir über die Haltbarkeit einer Kamera gar nicht mal so viele Gedanken machen würde.
Grundsätzlich kann man wohl davon ausgehen, dass eine hochwertige Kamera bei gewöhnlicher Benutzung locker 5 - 7 Jahre durchhält, zumindest nach meinen Erfahrungen. Das dürfte auch für Spiegellose Kameras gelten. Nach dieser Zeitspanne werden die meisten Fotografen eh mit einer neuen Kamera liebäugeln, der Fortschritt ist halt nicht aufzuhalten.
Viel spannender finde ich den enormen Vorteil, den spiegellose Kameras speziell uns Tierfotografen bieten können, nämlich ihre Lautlosigkeit.
Welcher DSLR Vogelfotograf kennt das Problem nicht: Sobald man den - meist unschön lauten - Auslöser betätigt, fliegt so mancher Vogel weg, auch wenn er sich zuvor relativ entspannt vor dem Fotografen aufgehalten hatte.
Andere Vögel gucken unruhig in Richtung des Auslösegeräusches, was auch nicht unbedingt erfreulich ist. Mir ist jedenfalls ein Tier, das normales Verhalten zeigt und entspannt ist wesentlich lieber, als ein Tier, welches nervös in Richtung Kamera starrt.
Bislang habe ich immer nur mit Nikon DSLR Kameras fotografiert. Einen Wechsel auf eine spiegellose Kamera kann ich mir dennoch sehr gut vorstellen. Bin mal gespannt was Nikon da in Zukunft liefern kann, speziell auch hinsichtlich der Objektive.
Auch mit einer spiegellosen Kamera würde ich ganz gerne mit 500mm Brennweite fotografieren, weil damit der Hintergrund einfach besser aufgelöst wird, als wenn man nur 300mm zur Verfügung hat. Ferner muss man dem Motiv nicht ganz so nahe kommen.
Gruß, Thorsten
das Spiegelsystem der DSLR`s ist ein mechanisches Kunstwerk, dessen Lebensdauer durch natürliche Abnutzung begrenzt ist. Durch den Wegfall bei den Spiegellosen entfällt diese mögliche Fehlerquelle mit dem zusätzlichen Vorteil von Gewichts- und Platzersparnis im Kameragehäuse. Außerdem kann die Kamera preisgünstiger werden, wenn dieses aufwändige Präzisionsgebilde wegfällt.
Eine mit den genannten Vorteilen einher gehende Qualitätsverminderung der Kameragehäuse kann ich mir absolut nicht vorstellen. Eher im Gegenteil, die Gehäuse sollten weniger anfällig sein.
Die Bildqualität ist eine andere Baustelle, sie hängt von ganz anderen Faktoren ab.
Als Benutzer der OLYMPUS OM-D EM1-MarkII kann ich dir nur sagen: Ich bin begeistert! Man kann sie z.B. auf "lautlos" stellen, dann hört man (bei älteren Objektiven) allenfalls noch die Blende. Bei der Tierfotografie sehe ich darin einen beachtlichen Vorteil.
Ich bin davon überzeugt, dass den spiegellosen Systemkamera`s die Zukunft gehört.
Viele Grüße
Reinhold
Ich möchte ehrlich gesagt nicht mehr zurück...
Ein fast gleich alter Bekannter hat erst kürzlich noch ein nagelneues CANON 600mm F4,0 gekauft, das er an einer eher nicht mehr aktuellen Kamera benutzt. 11000 Euro hat er für das"Sonderangebot" bezahlt und stöhnt jetzt schon über die Größe und das Gewicht. Mir fliegt da der Hut weg, für nicht mal die Hälfte (ca. 4000 Euro) hätte er die fantastische OLYMPUS OM-D EM1 MarkII samt dem tollen 300er F4 (enstpr. 600mm KB) bekommen und wäre top ausgerüstet gewesen.
Über Größe und Gewicht im Vergleich kann es auch keine zwei Meinungen geben...
Viele Grüße
Reinhold
Solche persönlichen Erfahrungen helfen doch mehr sich zu orientieren, als irgendwelche Tests, die ggf. gar nicht unabhängig sind...
Viele Grüße
Andrea
Naturfotografen sind eine eher „konservative Spezies“, die sich einen solchen Schritt zu Recht auch gründlich überlegen, hier wirst du nicht so wahnsinnig viele Nutzer mit langer Systemkamera-Erfahrung finden.
Ich vermute du meinst konkret die Lebensdauer der Kameraverschlüsse dieser Kamerasorte. Es gibt sicher Viele, die schon weit über 200 000 hinweg sind und auch Einige die diesen Wert bei weitem nicht erreicht haben. Da wirst du keine wasserfeste Statistik im Netz finden.
Auch einer Canon 5D ist schon mal nach 20 000 der Spiegel weggeflogen.
Ich gebe dir als ein solcher DSLM-Nutzer zu bedenken, dass sich die elektronische Auslösung (die Neuen haben diese alle) für ca. 95% meiner Motive bedenkenlos gebrauchen lässt.
Darum werde ich die ausgelobten 200 000(mechanischen) meines älteren Modells OM-D E-M1 niemals benötigen. Ich halte die Sorge darum für unbegründet. Zumal, wenn man nicht damit seinen Unterhalt bestreiten muss.
Ansonsten gilt, was Olympus betrifft:
Sie hält für so viele Auslösungen, wie du in 2 (bzw. 2,5 nach Registrierung) Jahren oder, wie du in 5 (5,5...) Jahren bei zusätzlicher Garantieverlängerung (99 EUR) machen kannst.
Ich bin nur bei 23851( seit 2013), habe aber auch noch ein zweites Model E-M5 in Betrieb.
Lieben Gruß
Ike
In Sachen Body mag ich dir Recht geben. Da kommt bestimmt was.
Vor ca. 20 Jahren war der Umbruch von Analog auf Digital.
Dieser war mindestens so bedeutend.
Schon damals hatten die Ansager gesagt - es bleibt kein Stein auf dem andern.
Die Objektive sind weitgehend gleich geblieben.
Meiner Meinung nach wird auch in Zukunft gutes Glas weiterbestehen.
Es grüsst dich Robert