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Hallo,

vor ca. zwei Wochen habe ich hier mal gefragt wie eure Erfahrungen mit der Nikon Z6 sind.
Nun habe mir diese Kamera gekauft und will mal kurz berichten, was ich nach ein paar Tagen fotografieren von der Kamera halte. Ich vergleiche sie mit Nikon D610, die ja auch einen 24MP Sensor hat.

Erst einmal die Sachen, die mir nicht so gefallen:

- Das Gehäuse ist recht klein. Obwohl ich keine großen Hände habe sind mir größere Gehäuse lieber, da sie besser in der Hand liegen. Die ganze Bedienung der Z6 ist insgesamt "fummeliger", da für meinen Geschmack die Bedienknöpfe nicht mehr ganz so ergonomisch angebracht sind bzw. weil man einige Funktionen jetzt nur noch über den Monitor einstellen kann.

- Die Z6 hat nur einen Kartenschacht und dieser ist für XQD-Speicherkarten. Ein SD-Kartenschacht wäre mir lieber gewesen, da XQD-Karten deutlich teurer sind und mein PC nur einen Schacht für SD-Karten hat.

- Flugaufnahmen kann man mit der Z6 nur bedingt machen, da der elektronische Sucher etwas ruckliger und langsamer ist als ein optischer Sucher. Schnelle und wendige Vögel sind schon halb aus dem Bild herausgeflogen, bevor man das über den Sucher mitbekommt.

- Mit einer Akkuladung schafft man kaum mehr als 500 - 600 Fotos. Man muss also ständig darauf achten, einen Ersatzakku mitzuführen.

Jetzt die Punkte, die einen deutlichen Fortschritt gegenüber der Nikon D610 darstellen:

- Eingebauter Bildstabilisator. Allerdings funktioniert der nicht mit meinem alten 4/300er Objektiv...

- Schön leises Auslösegeräusch. Man kann auch eine lautlose Auslösung einstellen, aber meist ist das wohl gar nicht erforderlich.

- Das Display ist ausklappbar. Makrofotografen wissen dies zu schätzen.

- Im Normalmodus schafft die Z6 zwar nur ca. 5 Bilder/s, hält dieses Tempo jedoch lange durch. Bei der Nikon D610 ist der Pufferspeicher hingegen so klein, dass man im RAW-Format nur recht wenige Bilder in Folge machen kann.

- Über den elektronischen Sucher sieht man sofort, ob ein Bild unter- oder überbelichtet ist. Man kann sich auch das Histogramm in den Sucher einblenden lassen. Für Fotografen wie mich, die gerne manuell belichten, ist das eine enorme Arbeitserleichterung.

- Der Workflow bei der Bildbearbeitung vereinfacht sich. Die Z6 liefert meist eine so gute Bildquali hinsichtlich Farben und Kontraste, dass man eigentlich gar nicht mehr viel am Computer optimieren muss. Da die Bilder sehr rauscharm sind, entfällt oft auch das nervige Entrauschen des Hintergrunds, was viel Zeit einspart.

- Die Videofunktionen sind deutlich verbessert. So gibt es jetzt - endlich - eine automatische Schärfenachführung, man kann nun also auch sich bewegende Motive vernünftig filmen.

- Der für mich größte Vorteil gegenüber der D610 ist jedoch die enorm gute Bildqualität der Z6 bei höheren ISO-Werten. Auch bei ISO 5000 ist die Bildquali noch erstaunlich gut.
Mit der D610 kann man eigentlich nur bis ISO 2000 vernünftig arbeiten, danach ist Schluss mit lustig. Mit der Z6 hingegen kann ich jetzt auch bei stärkerer Bewölkung oder in der Dämmerung Bilder machen, für Tierfotografen ein großer Vorteil.

Fazit:

Stand heute würde ich sagen der Kauf hat sich gelohnt. Insgesamt bietet die Z6 deutliche Verbesserungen gegenüber der D610 (und wahrscheinlich auch gegenüber der D750), gerade auch was die Bildqualität bei höheren ISO-Werten und beim Filmen anbetrifft.

Die Z6 kostes heute deutlich weniger als 2000 Euro. Ich finde dies ist ein fairer Preis für das was man bekommt. Wer noch mit der D610 oder D750 fotografiert, dem würde ich empfehlen mal im Fotogeschäft die Nikon Z6 auszuprobieren.

Gruß, Thorsten