
Hallo, ich war wieder unterwegs in Norwegen, dieses mal zusammen mit Holger Cremer. Wir haben dieses mal viel Zeit in Tierfotografie gesteckt. Zunächst haben wir im Dovrefjell Nationalpark nach Moschusochsen gesucht und hierzu die tieferen Lagen umwandert. Dies war sehr frustrierend, in den ersten Tagen haben wir auf 20-30km langen Touren lediglich ein altes Männchen gefunden und sonst keinen einzigen Moschusochsen. Dies war in den Jahren in denen ich zuvor unterwegs war nicht der Fall. Die Moschusochsen sind mittlerweile weit ins Dovrefjell gezogen und leben vor allem in den hohen Lagen. Zudem sind die Tiere aktuell stark von Lungenentzündung geplagt. Einige sprechen von 30 toten Tieren, andere von 50 ... Jedenfalls viel zu viele. Und auch ich habe tote Ochsen gesehen, wie dieses Jungtier. Das Muttertier streifte immer noch in der Nähe des Jungen umher. Wir konnten einige Moschusochsen beobachten, die scheinbar kurz vor dem Tod standen und kaum noch die Kraft besaßen mit der Herde mitzuhalten. Gleichzeitig wurden die kranken Tiere von der Herde zurückgewiesen, wenn sie sich dieser näherten. Beobachtet man dies den ganzen Tag, ist es doch hart mit anzusehen. Hier nun ein totes Jungtier im Dovrefjell Nationalpark. |
|||||||
Autor: | © Radomir Jakubowski | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Eingestellt: | 2012-10-04 | ||||||
Natur: | Naturdokument ? | ||||||
Fotografischer Anspruch: | Professionell ? | ||||||
Technische Angaben: |
zeigen
|
||||||
Schlagwörter: | moschusochse, tot, moschusochsensterben, ovibos, moschatus, lungenentzuendung, dovrefjell, nationalpark, norwegen, herbst | ||||||
Rubrik Säugetiere: |
Die Mo vertragen zwar die Kälte sehr gut, sie wurden aus Grönland angesiedelt, nicht aber die zunehmende Feuchtigkeit, wg der Klimaerwärmung. Das ist nun die Konsequenz....
VG
Achim
Dein eingestelltes Bild zeigt das, was Natur in ihrem Kern ist: ein Selektionsapparat, der aussortiert, was den aktuellen Lebensbedingungen nicht standhalten kann.
Die Natur zeigt uns damit ohne jede Sentimentalität, was auch unser Schicksal sein kann.
Vielleicht sehen wir schon in den nächsten zehn Jahren solche Bilder von Eisbären und am Ende trifft es uns selbst.
Aber die Natur hat auch Anpassung vorgesehen. Es gibt mittlerweile Hybriden zwischen Eisbären und ihren Kollegen an Land. Es bleibt die Hoffnung, dass durch die rigide, natürliche Selektion etwas neues entsteht, ein Auerochse, der sich wärmeren Gegebenheiten anpassen kann.
Für den Menschen sehen ich allerdings ziemlich schwarz.
Gruß Steffi
gut fotografierte und bearbeitete Dokumentation.
Gruß,
Peter
ich war auch Ende August bis Mitte September dort und musste das Sterben mitverfolgen. Ich habe auf meinen Touren alleine 6 tote Jungtiere gefunden..
Es ist wirklich schrecklich.
Gruß
Markus
Gehört hab ich von dem Moschusochsensterben auch schon... aber ein solches Bild erreicht einen dann doch auf einer ganz anderen Ebene...
Solche Bilder sind zwar nicht schön anzusehen (sollen sie ja auch gar nicht sein), aber in meinen Augen kann man eine derartige Dokumentation gar nicht hoch genug loben, da nur so die zerbrechlichkeit der Natur einem breiten Publikum vor Augen geführt wird.
Viele Dank für´s zeigen sowie die ausführlichen Informationen.
Viele Grüße,
Stefan
gibt es einen bekannten Grund für die hohe Anzahl an an einer Lungenentzündung erkrankten Tiere? Wenn man so einen Moschusochsen sieht kann man sich kaum vorstellen das diese Tiere von so einer Art Krankheit bedroht werden.
Danke für das Bild und vor allem für die Informationen zum Hintergrund!
Gruß Flo
Mfg. Frank