
Die Herbstzeitlose, eine nicht ganz ungefährliche Pflanze: Die Herbstzeitlose enthält das Gift Colchicin, das Ähnlichkeiten mit Arsen aufweist. Vergiftungen mit der Pflanze sind nicht selten. Da die Herbstzeitlose häufig auf Weiden wächst, ist sie bei der Heuernte für Kinder eine besondere Gefahr, wenn sie mit der Pflanze spielen. Als tödliche Dosis gelten 2-5 g der Samen (10-20 mg der Giftstoffe). Die ersten Symptome einer Vergiftung beginnen nach 2-6 Stunden. Zuerst kommt es zu Schluckbeschwerden und zu Kratzen und Brennen im Mund- und Rachenbereich. Es stellen sich Erbrechen, Krämpfe und auch blutige Durchfälle ein. Weiterhin erfolgt Kreislaufschädigung, die sich durch Abfallen der Körpertemperatur, sowie des Blutdrucks bemerkbar macht. Nach 1-2 Tagen tritt dann der Tod durch Atemlähmung ein. Der Patient ist bis zuletzt bei vollem Bewußtsein. Vergiftungen entstehen durch Verwechslung der Blätter mit Wildsalat oder der Zwiebelknolle mit der Küchenzwiebel. Es wird auch berichtet, dass es zu Vergiftung mit tödlichem Ausgang kam, nachdem Milch von Schafen und Ziegen getrunken wurde, die vorher Blätter der Herbstzeitlose gefressen hatten. Colchizin ist ein Zellgift, welches die normalerweise erfolgende Trennung der Chromosomen bei der Meiose (Reduktionsteilung) verhindert. Giftwirkung auf den Menschen Wegen der Giftigkeit empfiehlt es sich, nach dem Anfassen der Pflanze, sich die Hände zu waschen. Vergiftungssymptome treten erst mehrere Stunden nach der Aufnahme von Pflanzenteilen auf: Brennen im Mund, Erbrechen, blutiger Durchfall, Schluckbeschwerden, Atemnot, Kollaps und schließlich Tod. Tödliche Dosis: 2-40 mg, wobei der Durchschnittswert von 20 mg Colchicin ungefähr in 5 g Samen enthalten ist. Nach Resorption des Giftes kommt es zu aufsteigender zentraler Lähmung, zu Atemnot und schließlich nach 1 bis 2 Tagen zum Tod durch Lähmung des Atemzentrums. Erste Hilfe: Erbrechenlassen durch Trinken warmer Kochsalz-Lösung oder Magen- und Darmspülung mit Tannin-Lösung 1:2000 (Buff & Dunk 1988). Vielen Dank an Helmut, es war ein Erlebnis! |
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Autor: | © christian falk | ||||||
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Eingestellt: | 2007-09-19 | ||||||
Natur: | Naturdokument ? | ||||||
Technische Angaben: |
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Schlagwörter: | autumnale, colchicum, herbstzeitlose | ||||||
Rubrik Farben und Formen: | |||||||
Serie Galerie Natur: |
nette Aufnahme von Colchicum autumnale. Die Ähnlichkeit mit Arsen erschließt sich mir allerdings nicht, bis auf daß beide Substanzen als Vergiftungssymptom Durchfälle aufweisen können. Chemisch gesehen ist Colchicin als Alkaloid eine organische Verbindung während Arsen ein anorgaischec chemisches Element darstellt, auch pharmakologisch sehe ich keine Gemeinsamkeiten.
Lg
Stevie
Perfekt! Mit minimalen Mitteln genau das dargestellt, das an der Blüte der Herbstzeitlose wichtig ist. Ein hervorragendes Bild.
Am Text vermisse ich einen Hinweis auf ein Gegenmittel bei eingetretener Vergiftung.
Viele Grüße
Winni
Bild und Text gefallen mir auch sehr gut.
LG
Christoph
schön gesehen und gekonnt fotografiert. Außerdem finde ich den erläuternden Text lobenswert.
Gruß Manfred
schön, daß Du mit dem Helmut Lammertz zusammen so erfolgreich warst. Helmut hat mir auch von den Herbstzeitlosen in der UK berichtet (ich hatte aber keine Zeit, nunja schade).
Dein Bild gefällt mir ziemlich gut und man kann eigentlich nicht ernsthaft etwas daran aussetzen, einzig stelle ich fest, das mein ästhetisches Empfinden den Unschärfekeil mehr nach rechts gerückt haben will, weil das "gerade Blütenblatt" so dominant wirkt im Bild. Es scheint gerade so, als wenn die Äußeren Blütenblätter den inneren Blütenstengel "erdrücken" wollten.
Ist nur so eine Idee, ansonsten finde ich Dein Bild stimmig und gut von der Bildidee.
Liebe Grüße aus Leverkusen
Holger
Ich bin echt froh, dass du immer wieder solche Bilder zeigst, Chris, obwohl sie hier nicht so "en vogue" sind.
Gruß, Pascale