Hallo, da meine Nikon D610 etwas in die Jahre gekommen ist, spiele ich mit dem Gedanken mir eine Nikon Z6 zu kaufen. Der elektronische Sucher ist nicht so mein Ding, da gefallen mir die Sucher der alten DSLR deutlich besser. Mir ist jetzt schon klar, dass ich mit der Z6 keine Actionaufnahmen machen werde, das heißt für mich Flugaufnahmen von Vögeln mache ich viel besser mit der Nikon D500. Die Z6 würde ich ohnehin nur als Zweitkamera verwenden, in erster Linie für Vogelporträts und Makro. Eigentlich gibt es für mich nur einen Grund für den Kauf einer spiegellosen Systemkamera: Den enormen Vorteil lautlos fotografieren zu können. Wenn ich bedenke, wie viele Vögel ich schon mit dem lauten Spiegelschlag einer Kamera verscheucht habe, dann ist eine lautlose Auslösung wirklich ein Segen. Aber nun zu meiner Frage an diejenigen, die Besitzer einer Nikon Z6 sind: Wie ist die Bildqualität einer Z6 im Vergleich zu einer D610 oder D750, die ja auch 24MP Sensoren haben? Danke und Gruß Thorsten |
ich habe mir jetzt die Nikon Z6 gekauft und will mal kurz berichten, was ich nach ein paar Tagen fotografieren von der Kamera halte. Ich vergleiche sie mit Nikon D610, die ja auch einen 24MP Sensor hat.
Erst einmal die Sachen, die mir nicht so gefallen:
- Das Gehäuse ist recht klein. Obwohl ich keine großen Hände habe sind mir größere Gehäuse lieber, da sie besser in der Hand liegen. Die ganze Bedienung der Z6 ist insgesamt "fummeliger", da für meinen Geschmack die Bedienknöpfe nicht mehr ganz so ergonomisch angebracht sind bzw. weil man einige Funktionen jetzt nur noch über den Monitor einstellen kann.
- Die Z6 hat nur einen Kartenschacht und dieser ist für XQD-Speicherkarten. Ein SD-Kartenschacht wäre mir lieber gewesen, da XQD-Karten deutlich teurer sind und mein PC nur einen Schacht für SD-Karten hat.
- Flugaufnahmen kann man mit der Z6 nur bedingt machen, da der elektronische Sucher etwas ruckliger und langsamer ist als ein optischer Sucher. Schnelle und wendige Vögel sind schon halb aus dem Bild herausgeflogen, bevor man das über den Sucher mitbekommt.
- Mit einer Akkuladung schafft man kaum mehr als 500 - 600 Fotos. Man muss also ständig darauf achten, einen Ersatzakku mitzuführen.
Jetzt die Punkte, die einen deutlichen Fortschritt gegenüber der Nikon D610 darstellen:
- Eingebauter Bildstabilisator. Allerdings funktioniert der nicht mit meinem alten 4/300er Objektiv...
- Schön leises Auslösegeräusch. Man kann auch eine lautlose Auslösung einstellen, aber meist ist das wohl gar nicht erforderlich.
- Das Display ist ausklappbar. Makrofotografen wissen dies zu schätzen.
- Im Normalmodus schafft die Z6 zwar nur ca. 5 Bilder/s, hält dieses Tempo jedoch lange durch. Bei der Nikon D610 ist der Pufferspeicher hingegen so klein, dass man im RAW-Format nur recht wenige Bilder in Folge machen kann.
- Über den elektronischen Sucher sieht man sofort, ob ein Bild unter- oder überbelichtet ist. Man kann sich auch das Histogramm in den Sucher einblenden lassen. Für Fotografen wie mich, die gerne manuell belichten, ist das eine enorme Arbeitserleichterung.
- Die Videofunktionen sind deutlich verbessert. So gibt es jetzt - endlich - eine automatische Schärfenachführung, man kann nun also auch sich bewegende Motive vernünftig filmen.
- Der für mich größte Vorteil gegenüber der D610 ist jedoch die enorm gute Bildqualität der Z6 bei höheren ISO-Werten. Auch bei ISO 5000 ist die Bildquali noch erstaunlich gut.
Mit der D610 kann man eigentlich nur bis ISO 2000 vernünftig arbeiten, danach ist Schluss mit lustig. Mit der Z6 hingegen kann ich jetzt auch bei stärkerer Bewölkung oder in der Dämmerung Bilder machen, für Tierfotografen ein großer Vorteil.
Fazit:
Stand heute würde ich sagen der Kauf hat sich gelohnt. Insgesamt bietet die Z6 deutliche Verbesserungen gegenüber der D610 (und wahrscheinlich auch gegenüber der D750), gerade auch was die Bildqualität bei höheren ISO-Werten und beim Filmen anbetrifft.
Die Z6 kostes heute deutlich weniger als 2000 Euro. Ich finde dies ist ein fairer Preis für das was man bekommt. Wer noch mit der D610 oder D750 fotografiert, dem würde ich empfehlen mal im Fotogeschäft die Nikon Z6 auszuprobieren.
Gruß, Thorsten
wäre auch sehr interessiert an weiteren Erfahrungen.
Im Vergleich zur Z7 soll die Z6 ja eigentlich das Aktionmodell sein.
Aber anscheinend ist die D500 dafür noch besser geeignet.
Wie macht ihr das bei Hochformataufnahmen mit dem Display?
Kann man das nur nach unten und oben klappen
oder auch seitlich schwenken?
Gruß, Bernd
das Rauschverhalten der Z6 ist gut. Siehe mein Kiebitzbild. Ist mit ISO 4000 gemacht. Das Rauschverhalten der Z6 ist besser als das der Z7, allein schon wegen der Pixelzahl. Sie rauscht auch weniger als die D850. Habe ich selbst getestet.
Gruß
Theo
Das Kiebitzbild sieht mit ISO 4000 wahrlich gut aus. Ich glaube ich werde es doch mal mit der Z6 probieren.
Gruß, Thorsten
habe die Z6 seit einigen Monaten neben der D500. Für Action nehme ich generell die D500. Für Makros etc. allerdings ist die Z6 Spitze. Wenig Rauschen und prima Schärfe. Habe bewußt nicht die Z7 genommen, Dateien sind mir zu groß wie bei der D850. Die Bildqualität der Z6 ist überragend. Scau dir mal von mir Bilder im Forum an. Sind welche dabei, die ich mit der Z6 gemacht haben. Kamera ist sehr leise und man gewöhnt sich schnell an die Bedienung. Das ist mein Meinung nach einigen Monaten. Sie läuft übrigens prima mit meinen Objektiven mit dem alten Bajonett.
Gruß
Theo
Ich habe mir mal die Bilder angeschaut, die Du mit der Z6 gemacht hast. Da gefällt mir z. B. das Waldbaumläuferduo sehr gut.
Kannst Du vielleicht noch etwas zum Thema Rauschverhalten bei höheren Isowerten schreiben?
Bei der D610 ist es so, dass bei ISO 2000 die Bildquali schon deutlich schlechter ist als mit ISO 800, soll heißen, es ist ein mehr oder weniger deutliches Rauschen erkennbar und die Schärfe ist auch nicht mehr richtig gut.
Ist dies bei der Z6 bei ISO 2000 auch der Fall?
Gruß, Thorsten
Gruß´Theo
habe selber nur eine Fuji, aber habe diverse andere Typen jetzt in der Antarktis unter sehr hellen Lichtbedingungen auf dem Packeis ausprobieren können: diverse Z6/Z7, Leica SL, Canon M/R? oder wie auch immer. Alle hatten das gleiche Problem: der Sucher , hier war kaum noch was drin zu erkennen. Wir hatten teilweise Schneebrillen und Sonnenbrillen mit dunklen Gläsern (obligatorisch sonst Schneeblindheit).
In den Spiegelreflexsuchern dagegen konnte man mehr oder weniger problemlos alles sehen, egal ob Ni, Ca, Pentax oder Sony. Einschränkungen gab es nur bei zu kurzer Austrittspupille, dann konnte man manchmal die Ecken nicht mehr richtig sehen. Aber man konnte gut fotografieren. Mit den Spiegellosen dagegen nur sehr eingeschränkt...
Jedenfalls nicht auf professionellem Niveau. Außerdem finde ich sieht die Nikon, besonders ihr Sucher schwer nach "Gelsenkirchener Barock" aus. Da haben Fuji oder Sony doch schöne klare Linien...
VG
Achim Kostrzewa
Zumindest für professionelle Fotografen ist es wohl sinnvoll, dass sie neben einer spiegellosen Kamera auch eine normale DSLR Kamera mit dabei haben.
Gruß, Thorsten
schau doch mal unter diesem Link, es handelt sich zwar um die Z7, aber vlt.ist der Blogeintrag für dich trotzdem interessant. Vlt.gibts in dem Blog auch was zur Z6, habe ich nicht nach geschaut.
https://www.stefan-imig.de/blog/
BG Helge
Das Problem, das dort behandelt wird, betrifft mich nicht, da ich meist mit Offenblende arbeite und auch kein kreativer Landschafts- und Makrofotograf bin.