Aus aktuellem Anlass (Klimaschutzgipfel) ein paar Gedanken zum Klimaschutz: Ist es Klimaschutz und Naturfotografie, wenn ich zehntausende Fahrt- und vor allem Flugkilometer in meinem Leben für die Naturfotografie sammle? Ich stelle mir nur vor, dass unter einer Milliarde Chinesen eine ähnliche Quote an Naturfotografen und Vielfliegern wie bei uns in Deutschland entstehen könnte. Dann sieht´s mit dem Klima für meine Kinder und meine Enkel zappenduster aus - für die Nachkommenschaft der meisten anderen Forenteilnehmer im übrigen auch. Bitte denkt ab und zu alle mal an Eure persönliche Ökobilanz und versucht dann ein wenig zu sparen. Vielen Dank für Euer Verständnis. Gruß P.s. Auch in Deutschland soll´s schöne Landstriche und interessante Tier- und Pflanzenarten geben. Aber auch hier kann man sich vielleicht die ein oder andere Fernreise verkneifen. |
ich begrüße deinen Beitrag. Ich denke oftmals genauso wie du. Wobei ich noch nicht einmal an Flugreisen dachte. Vielmehr finde ich schon die 100e km weiten Reisen innerhalb der BRD widersinnig, nur um ein paar Pixel auf den Chip zu bannen. Wie ich schon einmal schrieb, ist für mich persönlich die Naturfotografie nur eine Ergänzung der Naturverbundenheit. Dabei gehört es für mich untrennbar dazu, an die Umwelt zu denken und die Belastung in einem vernünftigen möglichst geringen Maß zu halten. Wie weit das Handeln noch vernünftig ist, definiert freilich JEder anders. In gewissem Maß beeinflussen wir alle die NAtur. Ansonsten müssten wir auch alle zu Hause bleiben. Letzendlich gehen die MEisten von uns hier einem Hobby nach. Der große überwiegende Teil der Fotos wird kaum entscheidend zum Schutz einer Art beitragen (meine ich). Die NAtur braucht unsere Fotos in der REgel nicht. Ich kann mir vorstellen, dass Fotos, die speziell Umweltprobleme oder deren Auswirkungen darstellen, wesentlich effektiver für den Umweltschutz sind, als die "schönen" Fotos einer seltenen Art. Heutzutage werden zu fast jeder Tierart Fotoreisen in die ganze Welt angeboten. Es liegt an Jedem selbst, inwiefern er bereit ist, der Umwelt und damit der NAtur und unserem Hauptmotiv zuliebe, auf ein besonderes Foto zu verzichten.
Danke für deinen Denkanstoß. Ich habe diesen auch nicht als einen pauschalen Vorwurf an Alle hier verstanden. Dass du neu bist, spielt für mich keine Rolle.
LG Martin
@ Markus Wicker: Geschrieben habe ich den Artikel, weil ich die Hoffnung hatte, hierdurch den ein oder anderen zum Grübeln zu bringen und eine produktive Diskussion mit gewissen Ideen und Lösungsansätzen in Gang zu setzen.
@ Kevin Winterhoff: Über meinen Energieverbrauch denke ich oft nach, weshalb ich die meisten meiner Fototouren mit dem Fahrrad oder im Rahmen vom Familienurlaub in Deutschland unternehme. Auf anderen Kontinenten bin ich im zarten Alter von 35 Jahren noch nicht gewesen, mein fernstes Reiseziel war im Rahmen unserer Hochzeitsreise Schweden, eine Kreuzfahrt habe ich bislang nicht unternommen. Dass ich nicht der Klimamessias bin, das habe ich mir schon fast gedacht.
@ Uwe Ohse: Es gibt hier im Forum einzelne Mitglieder, die laut eigenen Aussagen dutzendfach auf anderen Kontinenten unterwegs sind. Diese Mitglieder wollte ich in erster Linie zum Grübeln bringen, da es auch in Deutschland wunderschöne Naturmotive zu entdecken gibt, wie die meisten Aufnahmen im Forum beweisen. Das Naturfotografen (egal ob Deutsche oder Chinesische) sicherlich nicht den größten Einfluss auf´s Klima haben, das ist mir schon klar. Dennoch sehe ich a) ein Sparpotential b) die Notwendigkeit einer Vorbildfunktion von uns Deutschen gegenüber Entwicklungsländern und c) habe ich die Hoffnung, dass die NATURfotografen, die bislang weniger über ihr Reiseverhalten sinniert haben, besonders leicht zum Grübeln zu bringen sind. Dass wir eine weltweite Besteuerung von Kerosin bräuchten, um alleine das Wachstum beim Flugverkehr einzudämmen, denke ich auch. Aber das wird es nie geben.
@Klaus Mehret: Vielen Dank für die aufmunternde Zustimmung.
@Stephanie Sahner Benz: Klar, Reisen bildet, wenn man mit offenen Augen und Ohren reist. Das ist sicherlich ein gerechtfertigter Einwand. Gegen einzelne Fernreisen kann wohl keiner was sagen. Aber manche Naturfotografen reisen durch die gesamte Welt auf der Suche nach den Hotspots der Naturfotografie und da Frage ich mich, ob das wirklich NATURfotografie ist. Biomilch ist für mich auch kein Bioprodukt, wenn sie aus 600 km Entfernung stammt. Das ist für mich einfach ein Widerspruch.
@Sebastian Sczepanski: Vielen Dank für die offenen Worte. Nun ja, ich weiß, dass hier sehr viele hervorragenden Bilder vor der Haustüre entstehen. Genau aus diesem Grund besuche ich dieses Forum auch seit 2007 in unregelmäßigen Abständen.
@Thomas Thieme: Nun, böse Zungen mögen behaupten, dass mir schlicht die Mittel zu Fernreisen fehlen und ich offenbar aus Eifersucht zerplatze und mich deshalb erbose. Richtig ist, dass ich als zweifacher Familienvater und Sachbearbeiter in der Immobilienverwaltung sicherlich keine Luftsprünge machen kann. Aber selbst mit wenigen Euros kommt man via Flugzeug heute ganz schön weit und eben da scheint ein Problem zu liegen. Ähnlich wie bei Ihnen, zieht es mich dort aber nicht hin, eben weil ich es für eine Verschwendung der natürlichen Ressourcen halte.
@Werner Buschfeld: Auch ich will´s kurz machen. Jeden morgen (außer jetzt, denn ich habe Urlaub) setze ich mich auf´s Fahrrad und fahre zur Bahn, um weiter zur Arbeit zu gelangen. Von den Kollegen werde ich deshalb zwar komisch angesehen, aber das ist mir egal. Dennoch besitzen wir eine Familienauto, das jährlich um die 9.000 Km sammelt. Ich würde mich freuen, wenn ich das weiter reduzieren könnte.
@Martin Eisenhawer: Herzlichen Dank für Ihre offenen Überlegungen. Dass Naturbilder aus fernen Ländern zweifelsohne auch Mißstände aufzeigen können, ist ein guter Einwand. Ich werde mir in den kommenden Wochen mal überlegen, wie man einzelne Umweltprobleme bei uns in Deutschland eindringlich fotografisch darstellen kann.
@ alle: Der Start der Diskussion war war wohl nicht zuletzt durch meine Art der Eröffnung suboptimal. Daher danke ich um so mehr für die anschließende offene Diskussion.
das Thema, das Sie ansprechen, ist kein einfaches. Will sagen, hier gibt es mehr als eine Meinung, die richtig ist. Da ich persönlich am allerliebsten im direkten Umfeld "meiner" Stadt photographiere, schätze ich die Möglichkeiten vor Ort außerordentlich, vor allem, wenn der Buchenwald oder der Eisvogelteich mit dem Fahrrad erreichbar sind. Hier kann ich auch schöne Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit dem Nabu und anderen Institutionen nutzen, soweit klasse. Was aber, wenn an anderen Stellen der Erde, an denen im Sinne des Klimawandels (und generell des Naturschutzes) dringender Dokumentationsbedarf seitens eines hervorragenden Naturfotografen besteht, damit auf echte Notstände hingewiesen werden kann? Ein Beitrag über Eisbären oder Bushmeat wird, soweit ich das beurteilen kann, eher nicht von einem Einheimischen kommen, sondern von "weitgereisten" Fotografen. Daher schlagen zumindest bei mir zwei Herzen - das eine möchte gerne zuhause die Schönheit der Natur zeigen und schützen, das andere ist dankbar, dass jemand das auch woanders auf der Welt macht.
Und dann gibt es da noch eine Facette, bei der ich Ihnen, falls Sie die meinen, zustimme: eine Trophäenjagd nach "besonderen" Arten, bei der später die Bilder auf der heimischen Festplatte liegen bleiben, bringt im Sinne des Natur- und Klimaschutzes nur wenig. Hier finde ich dewn Appell, den ich mehrfach in Lünen gehört habe, wichtig: "machen Sie etwas aus Ihren Bildern"!
Viele Grüße
Michael Eisenhawer
ich will es kurz machen: Seit fünf Jahren verzichte ich konsequent auf ein Kfz und erledige alles mit dem Fahrrad und dem ÖPNV.
Meine Frage an Dich: Besitzt Du ein Auto?
LG Werner
ich bitte die Diskussion an dieser Stelle zu beenden, da leider nur wenig Vorschläge zum Thema „Klimaschutz und Reisen als Naturfotograf“ kamen. Eigentlich hätte ich mir an dieser Stelle Vorschläge wie die von Ingo Arndt, Silko Bednarz oder Torsten Pröhl gewünscht. Alle äußerten sich in unterschiedlichen Ausgaben der Zeitschrift „Naturfoto“ zu diesem Thema. Herr Arndt wies selbstkritisch auf den hohen Energieverbrauch beim Reisen hin und erklärte, dass er aus diesem Grunde an ein Klimaschutzprojekt spende. Herr Bednarz hob an anderer Stelle hervor, dass er trotz zahlreicher eigener Fernreisen, im eigenen Bundesland besondere Chancen für seine Fotografie sieht, da sich dort zahlreiche Faktoren, die wichtig für ausdrucksstarke Naturbilder sind, relativ gut kontrollieren lassen. Zudem ist Herr Bednarz als professioneller Naturfotograf laut eigener Aussage oft in seiner Heimat mit dem Fahrrad unterwegs. Herr Pröhl beschreibt wiederum in einer anderen Ausgabe, welche guten Möglichkeiten sich aus einer Naturschutzarbeit in der Heimat ergeben können – eine Erfahrung die ich über die eigene gelegentliche Mitarbeit in einer Arbeitsgemeinschaft für Natur und Umwelt uneingeschränkt bestätigen kann.
Dass ich hier darauf hingewiesen werde, dass ich mich nicht als Klimamessias aufspielen müsse, und dass ein Moderator äußert, er habe selten so einen Schwachsinn gelesen, finde ich bedauerlich. Vielleicht darf man derartige Themen aber auch nicht als Nobody vorbringen.
Ich hoffe, weder der Forumsgemeinschaft noch Einzelnen mit meinem ersten Beitrag auf die Füße getreten zu sein, sondern wünsche mir lediglich einen selbstkritischen Umgang mit dem Thema.
Gruß
Hendrik Lurkowski
ich glaube hier versteht einfach niemand wieso sich jemand anmeldet und sofort ohne die Naturfotografen hier zu kennen, so lospoltert.
Würdest Du die Leute hier kennen, wüsstest Du, dass 95% der Bilder hier fast vor der Haustür der Fotografen enstehen. Hier sind fast nur Hobbynaturfotografen, die nur selten in ferne Länder reisen, sondern sich eher am Neusiedler See oder auf Helgoland vergnügen.
Na klar, ein Profi wie Ingo Arndt, spendet ein bisschen was, aber wenn man sich anschaut wie viele Flugkilometer bei ihm jährlich zusammen kommen... So viel schafft der Durchschnittsuser hier im Forum vieleicht in 10 Jahren!
Viele Grüße
Sebastian Sczepanski (... der es als Naturfotograf noch nicht weiter als Österreich und Südschweden geschafft hat)
kurz zur Info; also der Moderatorposten sollte aussen vor bleiben,denn dieser hat hiermit nichts zu tun.
In Sachen Nobody >> eindeutig Deine Wortwahl!
Ich schreibe das,was ich zu diesem Thema denke,oder vielmehr zu Deiner Headline in diesem Forum.
In Sachen Ökobilanz; das war für mich der Anstoß.
Selber kannst Du doch nicht beurteilen wie ein jeder hier im Forum seinen Teil dazu beiträgt!
Persönlich will ich Dir ja nichts,aber bei solchen Themen scheiden sich oftmals die Geister.
In diesem Sinne lassen wir es gut sein.(zumindest von meiner Warte aus.
Marcus
ich denke reisen bildet - auch Naturfotografen. Auf den Reisen lernst du nicht nur Natur kennen sondern auch fremde Kulturen und wenn hier auch nur Naturbilder gezeigt werden denke ich interessieren sich doch alle Fotografen auch für fremde Kulturen ,Lebensweisen ,Sicht der Dinge. In meinen langen Aufenthalten in Kanada habe ich viel erfahren über die doch sehr unterschiedliche Wahrnehmung der Natur der Amerikaner und Kanadier. Auch wenn ich dadurch meine Ökobilanz verschlechtert habe so habe ich mit Sicherheit meine Bildungsbilanz verbessert.
Ich denke die Ökobilanz vornehmlich auf Reisen zu verdichten ist doch etwas einseitig
Dennoch bin ich bei dir in dem Punkt :nachdenken über die Ökobilanz
Gruß Steffi
auch wenn ich dem Grundgedanken, die Umwelt möglichst wenig zu belasten, durchaus positiv gegenüber stehe:
Ob und warum Leute Fernreisen machen, ist deren Sache.
Und ob die paar Naturfotografen, die tatsächlich reine Fotoreisen unternehmen, wirklich nennenswert in der Klimabilanz auffallen können, wage ich zu bezweifeln. Hm, und ebenso bezweifele ich dass unter der Milliarde im Durchschnitt eher armer Chinesen in absehbarer Zeit viele Naturfotografen sein werden. Ich würde eher vermuten, dass China ganz massive Probleme mit der Verwüstung des Landes bekommen wird und langfristig eher ärmer wird.
Aber wie dem auch immer sei: Wenn Du etwas bewegen willst, kümmere Dich darum, daß Kerosin endlich (EU- oder besser noch weltweit) besteuert wird.
Gruß, Uwe
Sich über andere zu erheben, ist immer ein schlechter Zug, daher kann ich dir nur raten: Geh mit gutem Beispiel voran und lass Taten und nicht große Worte sprechen.
VG
Kev
kann Dir auf Deiner Missionarsreise jetzt nicht ganz folgen
Welche Beweggründe veranlassen Dich dazu die Forengemeinschaft indirekt zu verurteilen?
Im übrigen ; "Ich stelle mir nur vor, dass unter einer Milliarde Chinesen eine ähnliche Quote an Naturfotografen und Vielfliegern wie bei uns in Deutschland entstehen könnte. Dann sieht´s mit dem Klima für meine Kinder und meine Enkel zappenduster aus - für die Nachkommenschaft der meisten anderen Forenteilnehmer im übrigen auch".
Bestimmt nicht nur deshalb.
Meiner Mng.nach ist das ganze Thema ein wenig zu komplex für Dich,wenn Du auf diesen Wege versuchst Dir in irgendeiner Form Gehör zu verschaffen.
Kyoto... hilft indes ein wenig weiter.
Marcus