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Nachtigall
© Michael Eisenhawer
Nachtigall
* ** *** **** Vollbild
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Eingestellt:
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Zu dem Bild gehört eine kleine Geschichte, die ich erzählen möchte.
Die Bedingungen für ein besonderes Bild waren eigentlich eher schlecht an diesem Morgen: Nebel, der sich nicht auflösen wollte und auch durch die aufgehende Sonne kein besonderes Licht bekam, eine eher schlaflose Nacht zuvor und das leichtsinnige Versprechen, "bald" wieder daheim zu sein mit frischen Brötchen.

Da ich ohnehin sehr früh wach war, wollte ich wenigstens draußen in der Natur richtig wach werden und den Tag beginnen. Es war noch emnpfindlich kühl, und an den Wasserflächen des Naturschutzgebietes tat sich noch nicht viel. Da vernahm ich in weiterer Entfernung einen "besonderen" Gesang, den ich zuerst im Geschrei der Lachmöwen und dem Keckern von Enten und Limikolen noch gar nicht weiter differenzieren konnte. Also habe ich mich eher interessiert als enthusiastisch auf den Weg gemacht, um den Sänger zu finden. Wie sich herausstellte, musste ich ziemlich weit laufen, bis ich von meinem alten Standort rund 150m Luftlinie und mehrere kleine Wald-/Buschbereiche entfernt war. Inzwischen wusste ich, dass ich es mit einer Nachtigall zu tun hatte. Doch von dem Vogel war weit und breit nichts zu sehen, nur ein äußerst kräftiger und herzergreifend schöner Gesang. Mit Hilfe von "trigonometrischer Vermessung" schätzte ich ab, wo der Vogel wohl sein müsste - nichts zu sehen. Ich lief auf dem Weg immer langsam hin und her, keine Nachtigall (außer der akustischen Variante).

Neben dem Weg und dem Dickicht, in dem der Vogel sein musste, lag ein kleines Waldstück mit alten Weiden und Holunder. Auf dem moosbewachsenen weichen Boden pirschte ich mich im Zeitlupentempo und mit klopfendem Herzen Schritt für Schritt näher an die vermutete Quelle des Gesangs heran. Und was sah ich dort? Richtig, nichts. Da ich aufgrund der Lautstärke des Gesangs einem Tinnitus recht nahe war, musste ich doch davon ausgehen, dass der Sänger direkt vor mir im Busch saß. Nachdem ich zwanzig Minuten langsam nach rechts, links, vorne und hinten gekrochen war, entdeckte ich die Nachtigall schließlich im dichten Busch- und Blattwerk. Eine erste Belegaufnahme gelang mir eine Viertelstunde später, da der Vogel sehr aktiv war. Danach folgten mehrere Phasen, die Ihr am Anfang dieses Absatzes nachlesen könnt - der Vogel verschwand wieder aus meinem Blickfeld, war aber stets keine zehn Meter entfernt. Irgendwann hatte ich also mehrere Belegaufnahmen, worüber ich bereits hocherfreut war.

Irgendwann fiel mir mein Versprechen ein, Brötchen mitzubringen. Handy herausgeholt - netter Versuch, liegt zuhause. Mein Kompromiss, Familie und Nachtigall gerecht zu werden, sollte dann so sein: ein Mal noch den Vogel finden, eine Serie machen, und ab zum Bäcker.

Gesagt, getan: der Sänger musste meine Gedanken gelesen haben, denn er setzte sich umgehend auf den bisher schönsten Ansitz und sang aus vollem Hals. Eine Überprüfung der Kamera ergab einige gelungene Aufnahmen von dieser Szene, von der Ihr hier eine seht: meine erste vorzeigbare Aufnahme einer Nachtigall.

Da die Brötchen noch rechtzeitig zuhause ankamen, könnt Ihr Euch vorstellen, dass ich seitdem öfter mal ein Grinsen im Gesicht habe...

Technik:
Canon 40D, 700mm, F7,1, ISO400, 1/250sek, manueller Fokus, Freihand an Holunderbusch angelehnt.
Fotografischer Anspruch: Fortgeschritten ?
Dokumentarischer Anspruch: Ja ?
Grad der Bearbeitung: Das Bild ist nur minimal bearbeitet. ?
Ziel der Bearbeitung: Natürlich ?
Größe 248.5 kB 1000 x 665 Pixel.
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Schlagwörter:
Rubrik
Vögel:
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